Zum interaktiven StadtplanGliederung
- Schule/Lehre
- Eltern und Bruder
- 9. November 1938 – Pogrome gegen jüdische Geschäfte in Görlitz
- Inhaftierung des Vaters
- Repression gegen die Familie
- Solidarität und Unterstützung unter Görlitzer Familien
- Verhaftung
- Gefängnishaft in Görlitz
- Der Marsch der Gefangenen
- Flucht
- Verstecke
- 8. Mai 1945 – Tag der Befreiung in Görlitz
Eltern und Bruder
Ihr Vater, der jüdische Viehhändler Georg Schlesinger (1895 - 1968) musste im Jahre 1933 – dem Jahr der Machtübernahme durch die Nazis – seinen Beruf infolge seiner „nicht-arischen“ Herkunft aufgeben und musste von nun an alle möglichen Gelegenheitsarbeiten annehmen um sich und seine Familie zu ernähren.Die Mutter, Marie-Helene (1894 – 1954), wusch und bügelte Wäsche für andere Menschen um der Familie ein Zubrot zu verschaffen. Außerdem kümmerte sie sich um den Haushalt der jüdischen Familie Cohn. Während der Inhaftierung ihres Mannes musste sie gänzlich allein den Lebensunterhalt verdienen.
Der Bruder Günter wurde am 4. Mai 1944 in einer groß angelegten Aktion zur Organisation Todt nach Frankreich verschleppt. Dort musste er militärische Anlagen bauen. In Frankreich wurde er festgenommen und nach Breslau transportiert wo er in „Schutzhaft“ kam. Kurz vor Kriegsende sollte er noch in der Wehrmacht dienen, entzog sich jedoch dem Militärdienst. Ende Mai 1945 kehrte er nach Görlitz zurück (vgl. Otto 1990, S. 66).
Schlesinger: Aufgenommen in den 50er Jahren
Marie-Helene Schlesinger: Aufgenommen im September 1944