Gliederung
- Schule/Lehre
- Eltern und Bruder
- 9. November 1938 – Pogrome gegen jüdische Geschäfte in Görlitz
- Inhaftierung des Vaters
- Repression gegen die Familie
- Solidarität und Unterstützung unter Görlitzer Familien
- Verhaftung
- Gefängnishaft in Görlitz
- Der Marsch der Gefangenen
- Flucht
- Verstecke
- 8. Mai 1945 – Tag der Befreiung in Görlitz
Inhaftierung des Vaters
Georg Schlesinger wurde kurz nach dem 9. November 1938 auf offener Straße in Hagenwerder – wo er zu dieser Zeit schwere Straßenbauarbeiten ausführen musste – von der GESTAPO verhaftet. Er wurde zusammen mit 23 weiteren jüdischen Gefangenen von Görlitz aus ins KZ Sachsenhausen überführt. Dort wurde er bis kurz vor Weihnachten 1938 festgehalten und von den SS-Wachmannschaften körperlich misshandelt. Als er nach seiner Entlassung schließlich mit dem Zug in Görlitz eintrifft, ist er von der Lagerhaft gezeichnet. „Es war ein furchtbarer Anblick. Meinen Vater hatten sie mit Fußtritten bearbeitet. Frau Hiller mußte ohne ihren Mann nach Hause gehen, sie hatten ihn noch nicht entlassen“. (Otto 1990, S. 102)Noch einmal im September 1944 wurde Georg Schlesinger verhaftet und ins Judenarbeitslager Trachenberg bei Breslau überstellt. Von dort wurde er zusammen mit anderen Häftlingen während der letzten Kriegsmonate auf einem Transport von der SS nach Tschechien geschickt. Von dort kam er schließlich Ende Mai oder Anfang Juni 1945 nach Görlitz zurück.
Bahnhof Görlitz